Rassegeflügelzuchtverein Schopfloch seit 1900 e.V.

 

Markt  Schopfloch

 

 

 

 

Schopfloch liegt an der „Romantischen Straße“, zwischen den mittelalterlichen Städten Feuchtwangen und Dinkelsbühl, nahe des Autobahnkreuzes Feuchtwangen / Crailsheim (A6 – A7). Mit 494m Meereshöhe ist Schopfloch eine der höchsten Erhebungen zwischen Wörnitz- und Sulzachgrund und wurde erstmals 1260 urkundlich erwähnt.

 

In einer Schenkungsurkunde vom 11. März 1260 wurde unter anderem auch „Ulricus de Schophloch“ als einer der anwesenden Zeugen genannt. Das zu jener Zeit hier ansässige Adelsgeschlecht derer von Schopfloch gab dem Ort seinen Namen. Eine Urkunde, die Aufschluss über die Gründung des Ortes geben könnte, ist nicht vorhanden. Es ist jedoch anzunehmen, dass der Bereich des heutigen Schopfloch bereits im frühen Mittelalter von den von Westen eindringenden Franken besiedelt wurde.

 

Sozial- und kulturgeschichtliche Besonderheiten haben sich in Schopfloch aufgrund einer eigenen Bevölkerungsentwicklung und Sozialstruktur bis heute erhalten. Eine der Ursachen geht auf den Dreißigjährigen Krieg zurück, als sich im Jahre 1634, dem Jahr der Ermordung Wallensteins, protestantische Emigranten aus dem Salzburgen Raum in Schopfloch ansiedelten. Die Zuwanderer brachten auch ihre traditionellen Berufe, wie das Maurer- und Steinmetzhandwerk mit in die neue Heimat. Das Bauhandwerk wurde über Generationen hindurch bis in unser Jahrhundert hochgehalten und brachte vielen Schopflochern „Arbeit und Brot“. Es ist belegt, dass noch im Jahre 1938 etwa ein Drittel der Bevölkerung Schopfloch vom Bauhandwerk lebte.

 

Marktplatz Schopfloch

Mehrere Jahrhunderte hindurch spielten jüdische Mitbürger eine bedeutende Rolle und prägten das gesellschaftliche Leben in Schopfloch. Juden haben sich vermutlich erstmals Anfang des 14. Jahrhunderts in Schopfloch niedergelassen.

Es muss erwähnt werden, dass der von den Nationalsozialisten propagierte aggressive Antisemitismus in Schopfloch niemals Fuß fassen konnte. Dies war die Folge des über Jahrhunderte andauernden gemeinsamen Zusammenlebens von Juden und Christen. So fand auch die in der „Reichskristallnacht“ veranlasste Brandstiftung der 1872 erbauten Synagoge nicht die Billigung der Schopflocher Bevölkerung. Das Feuer wurde von der Feuerwehr gelöscht.

An die jüdische Gemeinde erinnert noch heute der Judenfriedhof, der eine Fläche von 1,4ha aufweist und im Jahre 1612 entstand.

 

Aus der Handelschaft der Juden und der Wanderschaft der Maurer entstand die lokale Schopflocher Sprachschöpfung „Lachoudisch“. Diese Geheimsprache beinhaltet ein Gemisch aus Hebräisch, zigeunerischem Rotwelsch und ureigensten Sprachschöpfungen, Der für Außenstehende unverständliche Dialekt erwies sich für die Schopflocher Händler (Schacherer) und Maurer oft von großem Nutzen, Nachfolgend einige Beispiele der lachoudischen Sprache.

 

Der Ausdruck „Schejchets“ für den Freund ist ziemlich weitläufig bekannt, ebenso „Maßl“ das Glück und „Schlamaßl“ das Pech bedeutet. Kleine Kinder sind „Kouhne“. „Massumen laaf“ heißt: ich hab kein Geld. „Doff“ ist die Bezeichnung für gut und wer verheiratet ist, ist „verschiddicht“. Die Arbeit nennt man „Schure“. Der Hund ist ein „Keelef“, die Katze eine „Schores“ und das Schwein heißt man „Kasserem“. „Buser“ nennt man das Fleisch, „Läechem“ das Brot und „Schäecher“ das Bier. Götz von Berlichingen hat man im Lachoudischen mit „Kasseme“ übersetzt. Wer einem anderen „Maßle brouche“ wünscht, ruft ihm „Glück im Geschäft“ zu.

Birmannsches Gasthaus um die Jahrhundertwende

Gründungslokal des Rassegeflügelzuchtverein

Schopfloch, dann Gasthaus „Zur Sonne“, Heute

VR Bank

 

Im ersten Weltkrieg wurden 535 Schopflocher Männer einberufen. 72 fanden den Tod, 9 waren vermisst und 23 gerieten in Gefangenschaft. Die nach dem Krieg um sich greifende Inflation ging mit einer großen Hungersnot einher und es fehlte den Menschen am Nötigsten.

 

Am 1. September 1939 entflammte der 2. Weltkrieg, der zum völligen Zusammenbruch Deutschlands führte. In die Wehrmacht wurden 762 Männer eingezogen.

Am 20. April 1945 war der Krieg für Schopfloch vorüber, als die Amerikaner von Mögersbronn kommend in Schopfloch einzogen. Die Hauptstraße konnte wegen der dort verlegter Mienen nicht benutzt werden.

Am Ende des Krieges beklagte Schopfloch 92 Gefallene, dazu kamen noch 48 Vermisste. 35 Soldaten kehrten kriegsversehrt zurück.

 

Im Jahre 1965 wurde das Dorf zum Markt erhoben.

 

Schopfloch gehörte bis 1972 dem Landkreis Dinkelsbühl an. Dieser wurde im Rahmen der Gebietsreform aufgelöst und in den Landkreis Ansbach eingegliedert.

Im März 1979 erhielt der Markt Schopfloch von der Regierung von Mittelfranken die Zustimmung zur Annahme eines Wappens und zur Führung einer Fahne. Die Übergabe der Fahne erfolgte am 15. Juni 1980 anlässlich des 3. Heimatfestes.

 

Wörnitzgrundhalle, Erbaut 1996

vom Rassegeflügelzuchtverein Schopfloch

Seit dem Jahre 1983 führt die Bundesstraße 25 auf einer Umgehungsstraße östlich an Schopfloch vorbei, was zu einer deutlichen Verkehrsberuhigung im Ortsbereich führte.

Am 1. Februar 1992 wurde durch ein Feuer der Dachstuhl des Schopflocher Rathauses zerstört. Die bis zu diesem Zeitpunkt noch im Rathaus untergebrachten Schulklassen mussten nun ausgelagert werden. Hierzu wurde der Erweiterungsbau der 1970 errichteten Grund- und Hauptschule beschleunigt in Angriff genommen. Der Neubau der Schule wurde im Jahre 1996 seiner Bestimmung übergeben.

 

Mit den Eingemeindungen Lehengütingen, Dickersbronn, Köhlau, Lehenbuch, Deuenbach, Zwernberg, Pulvermühle und Waldhäuslein hat Schopfloch eine Fläche von 15,34km² und ca. 3000 Einwohner.

 

 

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